Februar 2022
Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, denn lange war das für Wohl meiner Seele nicht nötig.
Jetzt sitze ich hier und tausend Gedanken rasen durch meinen Kopf. In den letzten Monaten haben Emils Werte sich immer mehr verschlechtert, immer deutlicher fiel mir der stetige Abfall seiner Leistungsfähigkeit auf, leise schleichend aber doch so, dass ich es nicht mehr ignoriere konnte. Oft wirkte er so fit, dass ich mich fragte, ob ich mir das alles nur einbilde, aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass das nicht der Fall ist. Vor einigen Monaten kam noch nächtliches Schwitzen dazu, so dass ich ihn mehrmals in der Woche nachts umziehen musste. Wir wussten ja, dass die mechanische Mitralklappe eines Tages zu klein werden würde, weshalb ich mein Kind immer gut im Blick habe.
Bei der Kardiokontrolle Ende November 20121 beschloss die Kardiologin – die im Ultraschall eine deutliche Verschlechterung der Werte gemessen hatte – dass es an der Zeit wäre, Emils Werte in einem Herzkatheter zu messen, denn diese Art der Untersuchung ist genauer als das Sono. Wir erhielten also einen Termin für Anfang Februar, seit gestern sind wir wieder zu Hause.
Leider ist es genau so, wie ich es erwartet habe; Emils Drücke oberhalb der Mitralklappe sowie sein Lungendruck sind so angestiegen, dass sowohl Kardiologen als auch Chirurgen eine deutliche OP-Indikation sehen. Der Chef der Kinder-ITS wird nun die OP Planung vornehmen und uns dann informieren, wann wir einen Termin für den Eingriff bekommen.
Und da ist die Angst wieder, die die ganze Zeit in mir geschlummert hat, die mal mehr, mal weniger tief geschlafen hat und die nun komplett erwacht ist. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das alles schon wieder durchstehen soll, die Angst die zeitweise in Panik umschlägt, die Sorge, Johann „alleine“ zu lassen, die Unsicherheit, ob ich das alles schaffen werde. Dazu kommt noch das Corona-Chaos, ich werde viel auf Stefans Unterstützung verzichten müssen und vieles alleine bewerkstelligen müssen.
Schaffe ich das?