13. Januar bis 21. Februar 2011
Die Tage auf der Intensivstation waren lang und emotional sehr anstrengend. Mir machten uns meist morgens gegen halb zehn auf den Weg, vorher hatte man kaum eine Chance sein Kind sehen zu dürfen. Aber auch nach halb zehn war das reine Glückssache. So startete zwischen halb zehn und halb elf meist die Visite, in dieser Zeit mussten wir Eltern im Elternzimmer warten. Da der Raum, in dem Emil lag ,ein Sechsbettzimmer war, dauerte die Visite dementsprechend lang. Danach konnte man rein, sofern kein Notfall war oder kein Kind aus dem OP hoch kam. Um halb eins musste man erneut gehen, denn dann fand die Schwesternübergabe statt. Diese dauerte bis zwei. In der Zeit gingen Stefan und ich später, als Emil stabiler war, meistens in die Stadt um in der Kantine von Karstadt Mittag zu essen. So lernten wir Gießen nach und nach recht gut kennen. Mach der Mittagspause konnten wir unseren Sohn sehen, sofern keiner der oben genannten Fälle dies verhinderte. Viertel vor drei/drei begann die Ärzteübergabe. Gleiches Spiel wieder. Gegen vier konnte man bis zum Ende der Besuchszeiten um halb Acht bei seinem Kind sein, sofern nichts dazwischen kam. Die meiste Zeit des Tages saßen wir also im Elternzimmer. Dieses bot die Möglichkeit Kaffee zu kochen, verfügte über eine Herd und einen Kühlschrank. Für die Sauberkeit des Elterrnraums waren die Eltern selber zuständig und meist klappte das auch.
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