Archiv der Kategorie: Gießen

Erneute Rythmusstörungen

Januar 2012

Vier Tage vor Heiligabend wurden wir also entlassen. Es fiel mir schwer, auch nur ein bißchen Weihnachtsstimmung zu entwickeln, waren wir doch die komplette Vorweihnachtszeit im Krankenhaus gewesen. Wir hatten bisher weder Weihnachtsschmuck aufgehängt noch einen Weihnachtsbaum gekauft. Auch die Besuche auf dem Weihnachtsmarkt waren in diesem Jahr ausgefallen. Ich hörte mit Emil also alle Weihnachtskinder CDs, die unser Wurm besaß, rauf und runter und schmückte unser Haus noch schnell mit ein paar Dingen.

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Das Spielzimmer

Dezember 2011 bis Januar 2012

IMG_0103Auf Czerny befindet sich ein Spielzimmer für die kleinen Patienten. Ich weiß nicht, wie ich die lange Zeit im Krankenhaus ohne dieses Spielzimmer und ohne die dort arbeitende Erzieherin Andrea überstanden hätte. So hatte ich Montag bis Freitag zwischen acht und 16 Uhr die Möglichkeit, Emil mal kurz bei Andrea abzugeben, beispielsweise um mir das Mittagessen zu holen oder mal kurz frische Luft zu schnappen. Oft saßen wir beide aber auch einfach nur bei Andrea und ich unterhielt mich mit ihr, während Emil spielte. Hin und wieder kam ich auch ins Gespräch mit anderen Eltern oder mit einem Pfleger oder einer Schwester. Es war immer schön, mal aus dem kargen Zimmer heraus zu kommen. Das Spielzimmer ist immer geöffnet, auch dann, wenn keine Erzieherin da ist.

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Zurück auf Czerny

Dezember 2011

IMG_0135Am nächsten Morgen wurde Emil nach Gießen verlegt. Wieder warteten wir auf den Krankenwagen, der ihn dort hin bringen sollte, genau wie damals, als sein Herzfehler entdeckt worden war. Aber diese Mal durfte ich mitfahren. Stefan und ich hatten uns am Abend zuvor schon um eine Unterkunft in Gießen gekümmert, da aber alle Pensionen belegt waren, mussten wir mit einem Hotel vorlieb nehmen. Während ich mit Emil und dem Krankenwagen vorfuhr, packte Stefan noch ein paar Sachen zusammen um dann mit dem Auto nachzukommen.

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Auf Czerny

21. Februar bis 10. März 2011

Endlich war es soweit: Diesmal war es Emil, der von den Czerny-Schwestern abgeholt wurde, um nach oben gebracht zu werden. Wir landeten im selben Zimmer, in dem wir die Nacht vor der OP gewohnt hatten, sogar im selben Bett. Wenn das mal kein gutes Omen war.

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Leidensgenossen

12. Januar bis 10. März 2011

In den zwei Monaten im Kinderherzzentrum Gießen lernten wir unweigerlich viele andere Kinder und deren Eltern kennen. Über einige will ich in diesem Kapitel schreiben. Aus Respekt werde ich die Namen aller Personen ändern.

Während der Zeit auf der Intensivstation verbrachten wir zwangsläufig – wie bereits erwähnt – die meiste Zeit des Tages im Elternzimmer. Zu Beginn, als es Emil so schlecht ging, war ich kaum in der Lage mich mit anderen Eltern zu unterhalten oder mir die anderen Würmer in den Betten neben Emil genauer anzuschauen. Doch je besser es Emil ging, um so mehr nahm ich um mich herum wahr.

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An der ECMO

15. Januar bis 20. Januar

Er sah so arm aus. So blass und klein und zart. So verletzlich zwischen all diesen Maschinen, aus denen das ECMO besonders herausstach. Der Thorax war erneut geöffnet worden und diesmal steckten zwei dicke Schläuche in der Brust meines Kindes. Durch den einen lief das sauerstoffarme Blut aus Emil heraus damit die Maschine die Arbeit des Herzens übernehmen konnte. Danach wurde das mit Sauerstoff angereicherte Blut durch den anderen Schlauch wieder in Emils Körper gepumpt.

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Herzstillstand!

15. Januar 2011

Der nächste Tag war ein Samstag. Morgens um zehn – wir wollten uns grade auf den Weg zur Klinik machen – klingelte das Telefon. Eine Schwester der Intensivstation teilte uns mit, dass Emil zur Zeit nicht besonders stabil sei, so wiesen die Blutdrücke zwischen Armen und Beinen einen enormen Druckunterschied auf, was auf eine erneute Verengung hindeuten könne. Die Kardiologen hatten deshalb beschlossen einen Herzkatheter durchzuführen um sich ein besseres Bild von dem Problem machen zu können. Wir beeilten uns, um schnell bei unserem Kind sein zu können.

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