Ende September bis Mitte November 2008
Nachdem wir endlich zu Hause waren, versuchten wir erstmal uns als Familie zu finden. Stefan nahm sich noch eine Woche Urlaub und wir taten unser Möglichstes, das Erlebte irgendwie zu verarbeiten.
In meinem Kopf spukten die ganze Zeit Gedanken herum wie: „Dein Baby ist nicht gesund.“, oder „Wie wird unsere Zukunft werden mit einem kranken Kind?“ Zudem lagen mir die nächsten Untersuchungen wie Steine im Magen. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch meine Schlafstörungen, an denen ich bis heute leide.
Eine Woche nach der Entlassung aus der Kinderklinik hatten wir einen Kontrolltermin in der Siegener Kinderklinik. Der Arzt welcher Emils Herzfehler entdeckt hatte, war mit dem Zustand vom Emil noch nicht zufrieden, weshalb wir nochmal zur Untersuchung nach Gießen sollten.
Anfang November nahmen wir diesen Termin wahr. Die behandelnde Kardiologin erklärte uns, dass die Rekonstruktion von Emils Aortenbogen nicht optimal verlaufen war und er zudem an einer Verengung der Aortenklappe sowie der Mitralklappe leiden würde. Sie entschloss sich zu einem erneutem Herzkatheter, welcher Mitte/Ende November stattfinden sollte.
Am 07. November heirateten Stefan und ich standesamtlich und feierten abends eine große Party. Wir luden Freunde und Familie ein, kauften mehrere Kästen Bier und baten den ein oder oder anderen Gast, eine Kleinigkeit zu Essen mitzubringen. Zudem besorgten wir Helium und Luftballons und hatten damit eine Menge Spaß. Für eine kurze Zeit konnten wir unsere Sorgen vergessen und die Zeit mit unseren Freunden und der Familie genießen.
Am 17. November ging es dann wieder zurück ins Kinderherzzentrum Gießen.